Deutsche Haiku Kyoto

Haikuwettbewerb für Studierende japanischer Universitäten und Oberschulen

京都女子大学国際交流センター賞 Preis des Auslandsamtes der KWU

京都女子大学国際交流センター賞 Preis des Auslandsamtes der KWU

審査員:チューリヒ大学名誉教授エドゥアルト・クロプフェンシュタイン(Juror: Prof. Dr. em. Eduard Klopfenstein)

永島康稀(京都大学)Kouki Nagashima, Kyoto University

Kleine Veranda 

Ferne Zikadenstimme 

Meer ohne Menschen

小さな縁側 遠くの蝉の声 人のいない海

Begründung: Das Haiku wirkt auf den ersten Blick nicht sehr ansprechend in der Reihung von eher dürren Feststellungen mit den Attributen ‚klein’, ‚fern’, ‚ohne’.  Aber man fragt sich dann doch: Was steckt dahinter?  Denn da scheint sich ein Ungenügen, eine gewisse Traurigkeit und eine Sehnsucht zu artikulieren. Die Veranda eines offenbar nicht weit vom Meer entfernten Hauses ist klein. Da fühlt sich jemand eingeengt, und die sonst im Sommer so aufdringlichen Zikaden sind nur aus der Ferne vernehmbar. Vor allem aber: ‚Meer ohne Menschen’, eine aufgrund der starken Alliteration Me – Me  eindringliche Formel, welche auf außergewöhnliche Umstände hinweist. Diesem Haiku gelingt es, die Pandemie-Situation dieses Sommers zu thematisieren, ohne ein einziges Wort über Corona zu verlieren.

講評:この俳句は一見すると、「小さな」や「遠くの」、「~いない」などの不足を表す語が並ぶことであまり魅力的には見えない。しかし、それからこうも思うのだ。「その背後に何が隠されているのだろう?」と。というのも、そこに不足が、ある種の悲しみと憧れが表現されているように見えるからである。海からそれほど離れていない場所にある家のベランダは小さい。そこで誰かが窮屈さを感じていて、夏にはいつもうるさかった蝉たちの鳴き声はただ遠方から聞き取れるだけである。しかしとりわけ「人のいない海」、Me(er)とMe(nschen)の頭韻による強い型が、非日常的な状況を示唆している。この俳句は、コロナに関する語を一つも使うことなく、今夏の流行病の状況をよく表現できている。

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